Kampagnenbericht 2020

Adieu, geliebte 5. Jahreszeit! 👋🏼

 

Traditionsgemäß starteten wir am Mittwoch in die harte Woche. Die Rote Garde reiste nach Durbach zum Wildsauball, um dort wie jedes Jahr das Programm mit ihrem Showtanz zu bereichern. Nach einem Auftritt mit einer Stimmung sondergleichen gesellte sich die Rote Garde später zu weiteren Vereinsmitgliedern, die das Warm-Up der Blutwurzldrolle Bühlertal e. V. im und am Haus des Gastes besuchten. In voller Vorfreude auf die kommende Tage wurde von manch einer die Gefahr eines im Tanzrhythmus schüttelnden Biers unterschätzt, wodurch das Bier zu „Breaking Free“ genau das tat und in einer hohen Fontaine durch das HdG-Foyer spritzte. Ok, da war klar… Die nächsten Tage werden legendär! 

 

Einige Mitglieder bekamen bereits in der Nacht auf den Schmutzigen Donnerstag nicht genug und ließen sich von den Bühlertäler Waldmännle e.V. zu deren traditionellem Spaghetti-Essen entführen. Als Ausgleich zu unserer Gastfreundschaft an die „Lost & Found“-Waldmännle an Kinderfastnacht wurden auch die Bergstaaten in der Waldmännle-Runde herzlich willkommen geheißen und durch die Nacht gefüttert. Pünktlich um halb 5 begann dann die große Schmudo-Tour unseres rollenden Narrehiesls in und um Bühlertal. Der Fahrstil war dieses Jahr so rasant, dass die Insassen ihre Utensilien, wie etwa eine Mütze verloren und danach sich selbst auf den weiten der Bühlertäler Straßen. Zum Glück gibt es die hilfsbereiten Bürger, die den verlorenen Narren in einer solchen Notsituation beiseite stehen. Vielen Dank an dieser Stelle an Petra, die die abhanden gekommenen Bergstaaten zu ihrem Wagen zurück brachte. Um 7 Uhr wurde dann von allen Mitgliedern der Vereinsmittelpunkt Narrenhiesl angesteuert, wo das leckere Schmudo-Frühstück, das keine Wünsche offen ließ, gemeinsam genossen wurde. Nach dem Frühstück schwärmten traditionell alle Gruppen zu verschiedenen Stationen aus. Die Rote Garde tanzte sich eifrig durch Bühlertal. Von der Apotheke, zur Spar- und Kreditbank und vorbei im Mode Reith, wo wir uns an dem leckeren Eierlikör und den selbst gebackenen Blätterteig-Künsten von Garde-Mama Heike bedienen durften. Aber der Verköstigung nicht genug, entdeckten die Gardemädels das Rubbel-Los für sich und versuchten ihr Glück im Glücksspiel. Einige konnten Gewinne einfahren, andere müssen sich mit dem Glück in der Liebe zufrieden geben. Nach einer weiteren beliebten Anlaufstelle in der Sparkasse Bühl, wo wir ein Mitglied der Juniorengarde in die Tanztraditionen am Schmutzigen Donnerstag einwiesen, suchte die Rote Garde mal wieder Asyl auf dem Wagen der Blutwurzldrolle, die sie traditionell zu krassen Schmudo-Klängen nach Bühl mitnahmen. Vielen Dank an die Bühlertäler Geschäfte für das nette Willkommen heißen und an die Drolle für die wie immer unterhaltsame Mitfahrgelegenheit. Die Keschdebengler machten derweil eine weitere Runde mit dem Wagen durchs Tal und die Juniorengarde zeigte währenddessen ihr Können auf der Bühne des Haus des Gastes. Nach diesem langen Tag (und einer bereits langen Nacht) waren die Bergstaatler aber noch lange nicht müde und standen pünktlich um 19 Uhr im Haus des Gastes beim Schmudo-Ball der Fastnachtsvereinigung. Überall waren die Bergstaaten zu finden: vor der Bühne mit ihren Auftritten aller drei Gruppen, auf der Tanzfläche in schönen Schlafanzügen und natürlich auch hinter der Theke, wo die Mädels an diesem Abend öfter die Frage „Het do eber Schorli gsait?“ gehört haben (oder es auch einfach den Besuchern eingeredet haben). 

 

Am Freitag wurde dann ein letztes Mal ausgeschlafen und der Fastnachtsmarathon fortgesetzt. Morgens besuchten die Kindergruppen die Kindergärten in Bühlertal und setzten ihre Tour mittags bei der Kinderfastnacht beim Feurio Vimbi fort. Das ältere Register besuchte abends den Teufelsball der Felsenteufel, wo zuerst die Gelbe Garde die Bühne rockte und die Rote Garde später, nach einem Auftritt beim Hexenball in Eisental, ebenfalls auf der HdG-Bühne zu sehen war. Anschließend feierten die Bergstaaten bis das Licht an ging bei den Felsenteufel Bühlertal e.V., die wie immer einen unvergleichlichen Ball veranstaltet haben. 

 

Am Samstag starteten wir dann in die Umzugssaison mit dem Umzug in Weitenung. Bei herrlichem Sonnenschein versammelte man sich am Wagen, um sich gemeinsam auf den Umzug einzustimmen und sich über die bereits geschehen Geschichten zu amüsieren. Am Abend wollte die Rote Garde gerade in Richtung Sinzheim zum SVS-Ball aufbrechen, als sie merkten: Halt Stopp! Die Türme fehlen… Wer hatte sie zuletzt gesehen? Alle Gehirnzellen der letzten Nacht wurden zusammen genommen und mit vereinten Kräften waren wir uns sicher: Die stehen noch im HdG! Da wir wohl in der Nacht so beeindruckt waren von den Künsten eines Gardemädels eine Bierflasche an einem Kasten mit einem Schwung aufzumachen, vergasen wir doch tatsächlich eine der wichtigsten Utensilien unseres diesjährigen Tanzes. Nach vielen Telefonaten kam endlich der Retter in der Not mit dem Schlüssel: Der HdG-Hausmeister, Axel Schneider! Ob er sich sein Fastnachtsdebüt als Hausmeister so vorgestellt hatte? Die Rote Garde sagt jedenfalls: VIIIIIIIIIIIELEN DANK! Nun aber Abfahrt nach Sinzheim zu Gardemädel Theresia, die ihre Wohnung als Schminkstudio zur Verfügung stellte. Nach dem Auftritt der Roten Garde wurde selbstverständlich dort auch noch die Bar gestürmt. Die Keschdebengler, die Gelbe Garde und die Juniorengarde machten währenddessen Oberkirch unsicher und bildeten mit dem Häßtanz der Keschdebengler das Highlight der Veranstaltung. Der Erfolg war noch am nächsten Tag in Rastatt zu hören, wo man auf den selbigen angesprochen wurde. Gut gemacht, Jungs! Wir sind stolz auf eure diesjährige rhythmische Leistung! Anschließend konnten wir uns schließlich nicht hungrig von einander trennen, denn geteiltes Leid ist halbes Leid. So ergänzte man den Spruch zu "geteiltes Glück ist doppeltes Glück“ und plünderte gemeinsam den Kühlschrank im Hause Kohler. Vielen Dank an Familie Kohler für die essbaren Spenden, die die Bergstaaten in dieser Nacht stärkten, sodass man am nächsten Tag wieder mit neuen Kräften in den Tag starten konnte. 

 

Am Sonntagmorgen ging es dann für die Rote Garde pünktlich um zehn Uhr in der Quetsch weiter, um den Fastnachtssonntag traditionsreich einzuläuten. Nach dem ein oder anderen Getränk und der Ankündigung der Rückkehr zu derselben Kneipe, machten sie sich auf in Richtung Bahnhof, um nach Rastatt zu fahren, wo die Keschdebengler, Gelbe Garde, Juniorengarde und der Komiteewagen bereits den Aufstellungsplatz beherbergten. Nach einem Klobesuch auf den letzten Drücker, setzte sich Karawane in Bewegung. Als allen Besuchern nach und nach klar war, dass die Narren der Bergstaaten Rastatt mit einem dreifachen Narri, Narro grüßen, sahen wir auch schon das Ende des Rastatter Umzugs und die Bergstaaten-Konvoi zog weiter zum Bahnhof. Ab in den Zug und auf zurück nach Bühl. Die Rote Garde und Keschdebengler, Tobi und Hugo, zog es in die Quetsch, während die anderen Mitglieder kurz den Weg nach Hause aufsuchten, um sich frisch zu machen und zum Hexenball nach Neusatz zu gehen. Die Gelbe Garde und die Keschdebengler holten nochmal alles aus sich heraus und zeigten ihre Ausdauer auf der Bühne und natürlich beim Feiern. Die Rote Garde bezog derweil ihr Quartier in der Quetsch, wo die ein oder andere beliebte Getränkespende entgegen genommen wurde. Auch die Schwarzwaldhexen Bühlertal e.V. gesellten sich dazu und ja, man kann sagen, dort war wahrlich der Beginn einer wahren Freundschaft, die mit dem Tausch des Schals und der Kriegsbemalung des neu-gekrönten Apaches der Roten Garde besiegelt wurde. 

 

Und dann war es auch schon wieder soweit... Rosenmontag. Kann mag es kaum glauben, aber der nahezu letzte Tag der Kampagne stand schon bevor. Die Bergstaaten, inklusive aller Kindergruppen, versammelte sich nach und nach am Narrehiesl und wartete auf den Start des Rosenmontagsumzugs. Trotz des anfänglich unsicheren Wetters war es wie immer ein Highlight der Kampagne mit allen aktiven Mitgliedern und einem überfüllten Komiteewagen durch die Straßen von Bühlertal zu ziehen. Im Laufe des Umzugs kämpfte sich die Sonne durch und bewies doch noch ein Bühlertäler Fastnächtler zu sein. In herrlichem Sonnenschein, bei dem man schon fast ins Schwitzen geraten ist, genossen wir das bunte Treiben am Platz Faverges mit einem Privatkonzert der Garde-geliebten Brass Band. Zum Abschluss des Tages besuchten die Bergstaaten dann den Ball der Waldmännle im Haus des Gastes, wo nochmal alles aus den letzten Reserven geholt wurde für den letzten Auftritt der Roten Garde und der Keschdebengler in Star-Besetzung mit Sven-Gina Wild, Simon-Trixi Egner, Theo-Ginger Müller und Konsorte. Nachdem die Bergstaaten-Musik das letzte Mal auf der Bühne erklang, schmissen wir uns in unsere Kostüme und ließen uns von alten Hasen in den Rot-Sauer-Rosenmontag einführen, der in diesem Jahr eine neue Tradition einläutete. Aber was darf am Abschlussabend natürlich auf keinen Fall fehlen? Das Abschließen des Haus des Gastes und anschließendes Speck-Eier-Essen. 

 

Manch einer könnte auch meinen, dass nach 6 Tagen außer Rand und Band das Höchstmaß an Durchhaltevermögen erreicht ist? Aber nicht bei den Bergstaaten! Denn diese folgten am Dienstag der wahrlich mit Freude empfangenen Einladung der Altschweirer an ihrem traditionellen Umzug teilzunehmen. Erstmals durften wir diese Legende miterleben und wir müssen festhalten, es war an Stimmung und Spaß kaum zu übertreffen. Selbst die Regengüsse konnten uns nicht abhalten mit dem Nachbardorf an den verschiedenen Stationen zu feiern. Traditionellerweise wurde im Anschluss die Hexenverbrennung der Schwarzwaldhexen besucht, um der Kampagne einen würdigen Abschluss zu geben. Die Hexe hatte in diesem Jahr Probleme zu brennen, wodurch in manch Bergstaatler innerlich das Feuer entbrannte, dass Fastnacht dieses Jahr einfach weitergeht ♾. Aber nunja, alles hat eben mal ein Ende auch wenn es noch so schön war! Beim anschließenden Pizzaessen im Narrehiesl ließen wir dann diese legendäre Kampagne noch einmal Revue passieren. 

 

Wir danken allen Mitgliedern, allen Freunden und Familien, die uns Narren in dieser Zeit eher weniger gesehen haben, allen Gönnern und Sponsoren unseres Vereins, allen Vereinen bei deren tollen Veranstaltungen wir zu Gast waren sowie allen die Fasching auch so sehr lieben wie wir. Auf eine tolle Kampagne in 2021!!!